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Jugendrotkreuz: Wo junge Helfer schon Großes leisten

Gruppenbild der Mitglieder des Jugendrotkreuzes mit Anton Fischer vom DRK-Kreisverband Jeverland vor der Unterkunft Schortens. Foto: DRK/Michalski

Anton Fischer zieht positive Bilanz – Rund 15 Teilnehmer – Zwanglose Treffen am Donnerstag

Jeverland/Schortens – An der großen Tafel steht das heutige Thema: Lebensrettende Sofortmaßnahmen. Um den Tisch herum sitzt knapp ein Dutzend Kinder und Jugendliche und hören Anton Fischer zu. Der 22-Jährige zählt in kindgerechter Sprache einige Beispiele für Notfälle auf: „Jemand braucht Hilfe, der Rettungsdienst wurde gerufen. Was ist tun, bis der Rettungsdienst kommt?“ Den Verletzten in stabile Seitenlage bringen, Herz-Lungen-Wiederbelebung, lauten einige der richtigen Antworten.

Sich zwangslos treffen, gemeinsam Spaß haben und dabei noch etwas fürs Leben lernen: Das ist im Jugendrotkreuz (JRK) möglich, der eigenverantwortliche Jugendverband im Deutschen Roten Kreuz (DRK). Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen sechs und 16 Jahren können jeweils donnerstags ab 17 Uhr in die gemütlichen Räume des JRK in der DRK-Unterkunft Schortens, Königsberger Straße 47, kommen.

Zurück zu den lebensrettenden Sofortmaßnahmen: „Was macht ihr, wenn jemand etwas verschluckt hat?“ Einige Finger gehen hoch. „Zuerst mal auf den Rücken klopfen. Richtig.“ Anton Fischer demonstriert dies bei einem Jugendlichen. Dann könnte noch helfen, den Betroffenen mit den Händen umgreifen, auf den Bauch zu drücken und die Hände nach oben zu bewegen, damit die Luft herauskommt, lässt der Rotkreuzler wissen.

Soweit zur Theorie. Anton Fischer, der seit seinem 6. Lebensjahr im DRK dabei ist, bittet den Nachwuchs zur gemütlichen Sitzgruppe in der anderen Ecke des Raumes. „Nun ins Praktische“, sagt der 22-Jährige und bittet um Freiwillige, die die stabile Seitenlage demonstrieren. Ein „Opfer“ und ein Helfer sind sofort gefunden. „Jeder soll das ausprobieren. Warum ist überhaupt diese Seitenlage so wichtig?“ Damit der Verletzte weiter atmen kann und er nicht an seinem Erbrochenem erstickt. 

Die Aktivitäten des Jugendrotkreuzes im Jeverland waren ein wenig eingeschlafen. Im Oktober ergriff Anton Fischer die Initiative. „Es läuft wieder sehr beim Jugendrotkreuz“, sagte Heide Bastrop, 1. Vorsitzende des DRK-Kreisverbandes Jeverland, und lobte das Engagement von Anton Fischer. „Es ist wichtig, dass wir junge Leute früh für das DRK begeistern und auf das spätere Mitwirken in den drei Bereitschaften Jever, Schortens und Sande vorbereiten.“ 

Bei jedem Treffen gibt es einen Mix aus Unterricht, Spaß und Gemeinschaft. „Das Miteinander und der Spaß stehen an erster Stelle“, sagt der 22-Jährige. Und es ist noch mehr geplant: Spiele- und Filmabende ebenso geben wie Ausflüge. Wichtig ist ihm aber auch, die soziale Seite, also auch die Werte des DRK, dem Nachwuchs zu vermitteln, unter anderem Grundlagen für Erste Hilfe, Sanitätsdienste, Technik der Gerätschaften, Seniorenbegleitung oder Betreuung. „Es gilt, da zu helfen, wo Menschen sich nicht mehr selber helfen können“, sagt der 22-Jährige.

Ein enges Netz an örtlichen JRK-Gruppen in ganz Deutschland eröffnet Kindern und Jugendlichen vielfältige Möglichkeiten, Freizeit zu gestalten, Freundschaften zu knüpfen und sich zu engagieren. In diesem Jahr wird das Jugendrotkreuz bundesweit 100 Jahre alt. 

Im deutschen Jugendrotkreuz engagieren sich bundesweit rund 160.000 junge Mitglieder gemeinsam für Gesundheit, Umwelt, Frieden und internationale Verständigung. Als Teil der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung werden humanitäre Werte wie Toleranz, Offenheit und Verständnis gelebt.

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