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DRK seit 60 Jahren für Urlauber im Einsatz

Seit 60 Jahren gibt es die Sanitätswache auf dem Nordsee-Campingplatz Schillig. Der Vorstand des DRK-Kreisverbandes informierte sich vor Ort und lobte den Einsatz der Helfer aus dem Jeverland und aus ganz Deutschland. Im Bild von links: Andy von Scheven (DRK-Kreisverband Hagen), Joachim Peters (stv. Kreisvorsitzender Jeverland), André Berding (DRK Hagen), Michael Redlin (stv. Kreisvorsitzender), Bianca Bolle (Geschäftsführerin), Hans Stümer (Schatzmeister), Heide Bastrop (Kreisvorsitzende) und Thorsten Eberlein (Leiter der Sanitätswache). Foto: DRK/Maik Michalski

Sanitätswache am Campingplatz in Schillig – Rund 350 Einsätze pro Saison – Helfer aus ganz Deutschland

Schillig – Ein Familienvater klagt plötzlich über Herzrhythmusstörungen, der Bruch eines Sprunggelenks muss versorgt werden: Zwei Einsätze in dieser Woche auf dem Campingplatz in Schillig. Seit 60 Jahren leisten ehrenamtliche Helferinnen und Helfer des Deutschen-Roten-Kreuzes (DRK) alljährlich zwischen 1. April und Oktober in der DRK-Sanitätswache auf dem Campingplatz Schillig ihren Dienst und versorgen die Urlauber. Anlässlich dieses Jubiläums war jetzt der Vorstand des DRK-Kreisverbandes Jeverland vor Ort. 


Die Geschichte der DRK-Sanitätswache – der wohl einzigen ihrer Art an der ostfriesischen Nordseeküste – geht wie erwähnt bis auf das Jahr 1965 zurück. Alles fing sehr klein an. „Die DRK-Helferinnen und -Helfer waren seinerzeit mit einem Notfallkoffer, einem Funkgerät und einem Fahrrad unterwegs“, erinnert sich Hans Stümer. Der heutige Schatzmeister des DRK-Kreisverbandes war im Jahr 1968 erstmals auf dem Campingplatz Schillig im Einsatz. 


Die Idee zur Gründung einer festen Sanitätswache kam seinerzeit bei der damaligen Gemeinde Minsen (ab 1971 Wangerland) auf, um den Urlaubern eine Erstversorgung durch Sanitäter am Strand in Schillig anbieten zu können. „Die nächste Arztpraxen waren in Hohenkirchen und in Hooksiel“, so Hans Stümer.  


Inzwischen gibt es eine feste Unterkunft, 2006 wurde die Wache an der Strandzufahrt gebaut, 2019 wurde die Sanitätswache renoviert und um Räume erweitert. Betreiber des Campingplatzes Schillig ist die Wangerland Touristik GmbH (WTG), die eine Aufwandsentschädigung für die DRK-Helferinnen und -Helfer zahlt und die Kosten für alle Materialien übernimmt, sagt Thorsten Eberlein, der die Sanitätswache leitet und die Dienste dort koordiniert.  


Das Einsatzgebiet für den Sanitätsdienst und für Erste Hilfe ist weitläufig: In Schillig gibt es große Parzellen mit einzelnen Straßen. „Hinzu kommt, dass wir zu Einsätzen im Bereich bis zu den Campingplätzen in Horumersiel oder Hooksiel gerufen werden“, sagt Thorsten Eberlein, der im Jahr 1986 zum ersten Mal dort tätig war. Rund 350 Einsätze werden pro Saison verzeichnet. 


„In der Vor- und der Nachsaison ist die Wache freitags bis sonntags besetzt, in der Ferienzeit (vor allem in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen) die ganze Woche durchgehend 24 Stunden lang“, so Thorsten Eberlein. Wöchentlich ist Schichtwechsel; pro Schicht sind es bis zu drei oder vier Helferinnen und Helfer, die den kostenlosen Sanitätsdienst des DRK abdecken. „Jedes Jahr kommen DRK-Helferinnen und -Helfer nicht nur aus dem Jeverland, sondern aus ganz Deutschland nach Schillig – eine gute Tradition, die seit mehr als 25 Jahren anhält“, sagt Thorsten Eberlein: „Mit dabei ist unter anderem in jedem Jahr auch eine Gruppe von DRK-Helfern aus Hamburg, die mit Quads anreisen und mit den Fahrzeugen am Strand sehr zur Freude der Gäste Streife fahren.“


Im Hochsommer können es auf dem Platz mit allein 1500 Stellplätzen und den Tagesgästen auf dem Areal schon einmal 30.000 Urlauber pro Tag sein – quasi eine kleine Campingstadt direkt am Wasser.


In dieser Woche verrichten die beiden Rettungssanitäter Andy von Scheven und André Berding vom DRK-Kreisverband Hagen/Westfalen ihren Dienst in Schillig. „Wir kommen seit Jahren hierher. Schillig ist für mich und meine Familie zu einer zweiten Heimat geworden“, sagt Andy von Scheven, der auch schon auf dem Oktoberfest in München für das DRK im Einsatz war.


Die Palette der Hilfsleistungen ist breit gefächert und reicht vom Pflaster über die Wundversorgung in Folge von Schnittverletzungen bis hin zu Herz-Kreislauf-Vorfällen. Häufig werden die DRK-Helferinnen und -Helfer parallel zum Rettungsdienst alarmiert und leisten Ersthilfe („First Responder“), bis der Rettungswagen eintrifft. Dauercamper haben aber auch bereits die Nummer der Helfer parat und rufen direkt in der Sanitätswache an.


Das DRK habe einen guten Ruf und einen großen Bekanntheitsgrad – das helfe bei Einsätzen den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern sehr“, sagt Thorsten Eberlein: „Viele Urlauber denken, wir machen das hauptberuflich; nein, wir sind ausschließlich ehrenamtlich tätig.“


Auch die DRK-Kreisvorsitzende Heide Bastrop war voll des Lobes für die Arbeit der Ersthelfer: „Neben unseren drei Bereitschaften in Jever, Schortens und Sande decken wir mit dieser Wache in Schillig auch den nördlichen Teil unseres Einsatzgebietes im Jeverland ab“, sagt Heide Bastrop: „Zudem helfen wir den Urlaubern hier und können durch die Einsätze unsere Fähigkeiten immer wieder trainieren.“


Das DRK in der Sanitätswache Schillig ist über Tel.  04426-987172, mobil über Tel. 0171-8431282 oder in Notfällen über den Notruf 112 erreichbar.
 

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