Somit wird die Hilfsorganisation weiterhin von der 1. Vorsitzenden Heide Bastrop, von ihrem Stellvertreter Joachim Peters sowie Schatzmeister Hans Stümer geleitet. Michael Redlin wurde neu in den geschäftsführenden Vorstand als weiterer stellvertretender Vorsitzender gewählt; der bisherige Amtsinhaber Timo Tetz schied auf eigenen Wunsch aus. Ihm dankte der Vorstand für seine Arbeit.
Aus dem erweiterten Vorstand sind - ebenfalls auf eigenen Wunsch - Dr. Henning Fründt (bisher Kreisverbandsarzt) sowie Heike Fründt (Justiziarin) ausgeschieden. Diese Posten konnten nicht wieder besetzt werden, da es keine Bewerber gab. Nicht zur Wahl standen der Katastrophenschutzbeauftragte, der Kreisbereitschaftsleiter sowie die Jugendleiterin. 55 Wahlberechtigte der insgesamt rund 1150 Mitglieder waren anwesend und erteilten dem Vorstand für das Jahr 2020 einstimmig Entlastung. Das Geschäftsjahr 2021 ist Thema bei der nächsten Mitgliederversammlung, die in ein paar Monaten stattfinden soll.
Bei den Jahresberichten konnte Schatzmeister Hans Stümer ein positives Rechnungsergebnis präsentieren. „Dies ist der wirklich guten Zusammenarbeit zwischen ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitern zu verdanken. Alle arbeiten sehr vertrauensvoll zusammen“, sagte Stümer. Diesem Lob schloss sich neben den Mitgliedern des geschäftsführenden Vorstandes auch Kreisverbandsgeschäftsführer Carl-Martin Köhler an, der den Jahresbericht für die Geschäftsstelle in Jever vorlegte.
Neben den Wahlen war bei der Mitgliederversammlung die Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) des DRK-Kreisverbandes Jeverland ein Thema. Dieter Becker leitet diese achtköpfige Staffel, die das DRK vor vier Jahre ins Leben gerufen hat; im Landesverband gibt es eine solche Einheit noch im Bereich Cloppenburg. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten ehrenamtlich, fahren zu Unfall- und Gefahrenorten und unterstützen – parallel zur Notfallseelsorge der Kirche – Betroffene und Angehörige bei Notfällen und Katastrophen sowie Einsatzkräfte in psychisch belastenden Situationen. Becker dankte dem Vorstand und dem Geschäftsführer für die großartige Unterstützung und verteilte Plüschhasen. Die Staffel hat unter anderem bei der Flutkatastrophe im Raum Ahrweiler geholfen. Die PSNV soll, so Geschäftsführer Köhler, noch in diesem Jahr ein eigenes Einsatzfahrzeug erhalten.
Die Geschehnisse rund um den Betrieb des Impfzentrums in Roffhausen im Auftrag des Landkreises waren bei der Mitgliederversammlung kein Thema. Im Vorfeld hatte es aber mehrere Termine mit den Aktiven in den drei DRK-Bereitschaften Jever, Sande und Schortens gegeben. Der geschäftsführende Vorstand hatte alle Vorgänge akribisch aufgearbeitet und den Mitgliedern in den Bereitschaften vorgetragen. Alle Fragen seien beantwortet worden, hieß es. Ziel des Kreisverbandsvorstandes ist nach eigenen Angaben eine „größtmögliche Transparenz“.
Ein sehr aktuelles Thema steht derzeit auf der Agenda des DRK-Kreisverbandes Jeverland – die Hilfe für Geflüchtete aus der Ukraine, nachdem das Land von Russland überfallen worden ist. Seit Ausbruch des Krieges suchen mehr als hunderttausend Menschen auch in Deutschland Zuflucht. Am Wochenende sind die ersten Geflüchteten im Wangerland eingetroffen – rund 40 Menschen, darunter die Hälfte Kinder. Ralf Fischer, Bereitschaftsleiter in Jever, war als Dolmetscher im Dorf Wangerland aktiv. Die Hilfsorganisationen vor Ort hatten Personalnot. Spontan organisierte Fischer knapp ein Dutzend ehrenamtliche Helferinnen und Helfer aus den drei Bereitschaften des DRK-Kreisverbandes Jeverland.
Ginge es nach dem DRK, würde es aber nicht bei der spontanen Hilfe bleiben. „Wir sind jederzeit einsatzbereit und in der Lage, geflüchteten Menschen mit all uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu helfen und deren Not ein wenig zu lindern“, ist sich der geschäftsführende Vorstand des DRK Jeverland einig. „Wir werden an jeder Stelle helfen, zu der wir gerufen werden und mitanpacken.“
Heide Bastrop
1. Vorsitzende DRK-Kreisverband Jeverland